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Neuer Kerberos Stack: AD Authentifikation für Datenbank 12c

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Wir haben in diesem Blog des öfteren die Empfehlung ausgesprochen, eine zentrale Benutzerverwaltung statt lokaler Benutzerkonten für den Zugang zu Oracle Datenbanken zu verwenden. Für Umgebungen mit bestehender Active Directory Infrastruktur bietet sich hierfür in erster Linie die AD-Anbindung über LDAP und Kerberos an.

Die Kerberos-Unterstützung ist bereits seit Version 7 der Oracle Datenbank vorhanden und gut dokumentiert. Für die Anbindung an Active Directory wird in der Regel ein Oracle LDAP-Server (OID oder OUD) verwendet, um die Oracle-spezifischen Einstellungen nicht im Active Directory Verzeichnis speichern zu müssen. Die Einrichtung dieser Komponenten mit der Datenbank 11gR2, dem Oracle Internet Directory als LDAP-Server und Microsoft Windows Server 2008 haben wir bereits in diesem Blog und in unserem Wiki beschrieben.

Für einen Kunden haben wir die zentrale Authentifikation mit Kerberos, AD, OUD und EUS gerade mit den aktuellen Software-Versionen (Datenbank 12.1, Windows Server 2012 und Java 8) aufgebaut und sind dabei auf eine Reihe von Besonderheiten gestossen, die bei der Einrichtung beachtet werden sollten. Ansonsten sieht man sich schnell mit einer Reihe von Inkompatibilitäten konfrontiert, die verhindern, das die Komponenten miteinander funktionieren. Die alten Anleitungen funktionieren nicht mehr. Das liegt vor allem daran, das Oracle den Kerberos Stack in der Datenbank 12c komplett überarbeitet oder sogar neu geschrieben hat.

Beachtet werden muß im Einzelnen:

Für Oracle Universal Directory (OUD):

  • Der Network Configuration Assistant funktioniert nicht mit Active Directory. Die LDAP-Konfiguration muss per Hand angelegt werden.
  • Das EUSM-Tool zum Einrichten der Zuordnung zwischen AD- und Datenbank-Benutzern (EUS Mappings) ist von mehreren Bugs betroffen und funktioniert nicht mehr. Abhilfe schafft:
    • Installation von Patch 20529805 im OUD (Hintergrund: Bug: 20529805 – SUPPORT FOR EUSM 12C AUTHENTICATION SCHEME IN OUD IS MISSING: Falsche DN-Syntax durch neue SASL-Implementation in  OUD)
    • Verwendung von AES-Hashes für OUD-Passwörter ist für EUS obligatorisch, um OUD aber nicht standardmässig aktiviert, daher muss das OUD „Default Passwort Storage Scheme“ verändert werden
  • Die Datenbank möchte unbedingt eine SSLv3-Verbindung zum LDAP-Server aufbauen, SSLv3 ist aber in Java 8 nach der Poodle Attacke abgeschaltet. Es gibt einen Oracle-Patch, der aber nicht öffentlich ist. Alternativ kann SSLv3 im Java des OUD-Servers wieder eingeschaltet werden

Für Kerberos:

  • Für die Datenbank 12c müssen Kerberos-Keytab-Dateien auf dem AD-Server Windows 2012 unter Umständen mit der Option „-crypto RC4-HMAC-NT“ erzeugt werden. In einigen Fällen erzeugt der AD Keytab-Dateien mit DES statt AES, wenn die RC4-HMAC-Option nicht explizit angefordert wurde. In diesen Fällen sollte die AD-Konfiguration überprüft werden. DES ist natürlich keine aktuelle Option mehr, aber RC4-HMAC eigentlich auch nicht.
  • In einigen Fällen ist es notwendig, Kerberos Pre-Authentication-Support in der SQL-Net Konfiguration einzuschalten, oder Pre-Authentication im AD auszuschalten.

Wir haben die gesamte Konfiguration in zwei Wiki-Artikeln zu jeweils EUS/OUD und Kerberos beispielhaft und mit allen Fehlerbehandlungen beschrieben.

Enterprise Security mit LDAP und PKI – Varianten der zentralen Benutzerverwaltung für Oracle Datenbanken

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Einleitung

Direkte Benutzerkonten und Passwörter in der Datenbank sind eine Sicherheits-Schwachstelle, da in der Regel keine eindeutige Zuordnung von natürlichen Personen zu Benutzerkonten möglich ist, keine unternehmenseinheitliche Sicherheitsregel durchgesetzt werden kann und ausgeschiedene Mitarbeiter nicht sicher und sofort aus sämtlichen Systemen ausgeschlossen werden können.

In diesem Artikel werden die verschiedenen Möglichkeiten aufgezeigt, Enterprise Single Sign On und Public Key Infrastructure (PKI) zu nutzen, um Datenbankbenutzer zu authentifizieren. Anhand von Projekterfahrungen aus der Praxis wird die Integration der Oracle Datenbank mit LDAP-Verzeichnissen (OID, OUD) und Microsoft ActiveDirectory mit und ohne Oracle Virtual Directory (OVD) erklärt sowie die Einführung von SmartCard-basierter PKI als Alternative vorgestellt. Weiterlesen